Verfahren zur nicht-invasiven Blutdruckmessung
Der italienische Kinderarzt Riva Rocci hat
am Ende des 19. Jahrhunderts die nicht-invasive
Blutdruckmessung begründet. Dabei
wird dem Probanden mittels einer aufblasbaren
Manschette eine periphere Arterie
okkludiert, so dass kein Blutfluss mehr möglich
ist. Durch langsames Ablassen des Manschettendruckes
setzt der Blutfluss langsam
wieder ein. Der Moment des wieder
einsetzenden Blutflusses wird als systolischer
arterieller Druck definiert und je nach
Gerätesystem unterschiedlich wahrnehmbar
gemacht.
Doppler
Beim Doppler wird die Bewegung der Erythrozyten
akustisch als sogenanntes Doppler-
Shift-Signal hörbar gemacht und der
Druck in der Manschette dann als systolischer
Druck definiert.
Nachteil: Dies birgt viele Quellen für Messungenauigkeiten,
weshalb der Doppler
heute überwiegend als Flowmeter (also
Blutflussmesser) und nicht mehr als Blutdruckmesser
Verwendung findet.
Konventionelle Oszillometrie
Bei der Oszillometrie werden die von den
Pulswellen generierten arteriellen Wandoszillationen
(Schwingungen) analysiert.
Der konventionellen Oszillometrie liegt eine
vorprogrammierte Idealwelle zugrunde, mit
der die eintreffenden Oszillationen abgeglichen
und dementsprechend beurteilt
werden.
Nachteil: Da die Pulswellen der individuellen
Tiere teilweise erhebliche Unterschiede
aufzeigen, können Fehlinterpretationen
erfolgen. Zudem arbeitet die konventionelle
Oszillometrie mit langsamen 8 Bit Prozessoren,
die damit gerätetechnisch nur in
eingeschränkten Messbereichen genau arbeiten
und somit beispielsweise die ventilbedingte
Messeinschränkung von 80 –
160 mmHg nicht überwinden können.
Artefakte und Arrhythmien sind darüber
hinaus ein Handycap, da das System
nicht schnell genug differenzieren kann.
Das Ergebnis wird schließlich in Form von
Zahlenwerten auf dem Display präsentiert,
die zum einen nicht kontrollierbar sind,
zum anderen beispielsweise durch starke
Abweichung der tatsächlichen Pulswelle
von der Idealwelle beeinflusst sein können
HDO (High-Definition-Oscillometry)
Auch hier werden die von den Pulswellen
generierten arteriellen Wandoszillationen
(Schwingungen) analysiert. Diese Technik
ermöglicht aber aufgrund ihrer 32bit-Prozessorkapazität
eine hochfrequente Direktanalyse
der eintreffenden Signale, was zum
einen zu einer Programmierung der elektronischen
Ventile in Echtzeit (mehrmals
pro Mikrosekunde) führt, zum anderen die
Beurteilung der einzelnen Pulswellen ähnlich
der Auflösung in einem CT erlaubt. Dies
hebt die ventilbedingten Messeinschränkungen
auf, Artefakte und Arrhythmien stören
nur noch selten eine Messung bzw. sind
nun beurteilbar. Aufgrund der gleichzeitigen
Amplitudendarstellung in Echtzeit während
der Messung können zusätzliche
Parameter visuell analysiert werden.